Kollektivvertragsverhandlungen im Handel: fairer Abschluss

Am 21.10.2020 wurden trotz besonderer Umstände und Herausforderungen in einem 11 Stunden-Sitzungs-Marathon folgende Ergebnisse für Euch verhandelt:

1.) Die Gehälter und Lehrlingsentschädigungen steigen per 1. Jänner 2021 um 1,5 Prozent. Das entspricht der durchschnittlichen Inflationsrate der vergangenen zwölf Monate. Überzahlungen dürfen nicht angerechnet werden.

Das ist ein faires Ergebnis, insbesondere wenn man die Zahlen mit dem KV-Abschluss der Metaller vergleicht. Dort konnte für die Metallindustrie Ende September ein Gehaltsplus von 1,45 Prozent erreicht werden. Traditionell schließen die Metaller deutlich höher als der Handel ab.

2.) Die vieldiskutierte Corona-Prämie für Angestellte und Lehrlinge ist zwar nicht im Kollektivvertrag verankert, die Sozialpartner einigten sich aber auf eine Empfehlung bzw. eine Aufforderung an die Unternehmen – für die es die wirtschaftliche Situation zulässt – eine freiwillige Corona-Prämie von mindestens 150€ auszubezahlen. Lehrlinge, die während des Lockdowns aufgrund von Schulbefreiungen in der Arbeit tätig waren, erhalten die Prämie verpflichtend.

3.) Die verlängerten Arbeitszeiten an Silvester werden mit Zuschlägen abgegolten: 50% (Arbeitszeit: 13.00-15.00 Uhr) und 100% (Arbeitszeit: nach 15.00 Uhr).

Außerdem werden verkürzte Ruhezeiten vermehrt ausgeglichen: Innerhalb eines Monats besteht neben dem eigentlichen Ausgleich künftig auch der Anspruch auf einen zusätzlichen Ausgleich im gleichen Ausmaß. Falls dieser zusätzliche Ausgleich nicht möglich ist, entsteht alternativ Zeitausgleich.